Moslems – Sündenböcke einer totalitären Gesellschaft

Wenn man die öffentliche Meinung 1933 ansieht, findet man erschreckende Parallelen zu heute:

Moslems wurden bereits beleidigt, gedemütigt, unschuldig in Konzentrationslager (Guantanamo) entführt und zu Tode gefoltert, ihre Frauen massenweise durch amerikanische Soldaten vergewaltigt (Abu Gareib) OHNE dass ein Aufschrei durch die westliche Öffentlichkeit gegangen wäre. Niemand regt sich über die metaphorische Inszenierung einer Koranverbrennung in den profitgesteuerten Medien auf. Sozialdarwinismus kehrt in Gestalt einer wirtschafts-politischen Führungsperson wieder.

Der Vertrag von Lissabon ist dem Ermächtigungsgesetz vergleichbar: Den Schlafschafen wird erklärt, die undemokratischen Vorgänge würden nur im Falle eines Notstandes eingesetzt und seien zur Veteidigung gegen äussere Gefahren notwendig. (“Äussere Gefahren” – von der Klimaerwärmung über die Schweinegrippe bis hin zu Terroranschlägen – wurden inszeniert und von den profitgesteuerten Medien hochgejubelt, sog. “Strategie der Spannung”).

Der Hauptunterschied zu damals: Die, die wirklich an der Macht sind lügen heuchlerisch über ihre wahren Ansichten. Die Distanzierung von Sarrazin ist so eine heuchlerische Aktion, beim nächsten Bilderbergertreffen klopft man sich wieder freundschaftlich auf die Schulter: “Gut gemacht, Tilo!”. Das gleiche Muster sahen wir schon bei Köhler und Westerwelle.

Das Auftauchen von einem Sündenbock ist charakteristisch für eine bestimmte Phase in der Umsetzung totalitärer Strukturen. Wie eine Gesellschaft mit dem Sündenbockprinzip manipuliert werden kann zeigt – abgesehen von der Geschichte – folgende Literatur sehr eindringlich:

1. Dürrenmatt: “Besuch der Alten Dame”

Aus dem Blickwinkel der Sündenbockthematik steigt Dürrenmatt direkt ein: Claire Zachanassian, die ihr Geld mit Öl gemacht hat, fordert unverblühmt den Tod eines Bürgers von Güllen, einer Kleinstadt in Tirol. Die Güllener hoffen auf finanzielle Zuwendung der “alten Dame”. Ihre Entrüstung über den Auftrag zum Mord wird jedoch dadurch als Heuchelei entlarvt, dass bereits alle mit dem versprochenen Geld rechnen: die Kaufleute gewähren Kredite, die nur durch die mögliche Erfüllung von Zachanassians Forderungen gedeckt sind. Es beginnt eine Mobbingspirale an deren Ende das Opfer, “III”, entkräftet – ohne körperliche Gewalteinwirkung durch die Güllener – zusammenbricht.

(Anschauen: 1959, Regie Ludwig Cremer, mit Elisabeth Flickenschildt, Fersehfassung, schwarzweiss)

2. Orwell: “Animal Farm”

Bekanntlich kommen bei Orwells moderner Fabel die Schweine an die Macht. “Snowball” ist das Schwein, das massgeblich an der Befreiung von Farmer Jones mitwirkte und der geistige Kopf der Farm, die sich nun selbst verwaltet. Die Art und Weise wie “Snowball” zuerst als politischer Gegner von Schwein “Napoleon” ausgeschaltet wird, die Diffamierung, Denunziation von Sympathisanten und “Dehumanisierung” (sic!), gefolgt von der Ausweitung seiner Macht geben ein schockierendes Beispiel für die Möglichkeiten der Manipulation, wenn erst einmal ein geeigneter “Sündenbock” gefunden ist.

(Anhören: Audiobook, Narrator: Timothy West, Format: mp3)

3. Von Trier: “Dogville”

Auch in Lars von Trier’s Dogville geht es um Mobbing, wobei dieser Begriff ein ziemlicher Euphemismus ist für das was die Bewohner des Dorfes “Dogville” der hilfesuchenden Grace alles antun. In besonderem Licht erscheint “Tom”, der überzeugt ist für alle nur das Beste zu wollen und dazu die “Vorteile” von gütigem Handeln den Bewohnern von Dogville nahebringt. Die Protektion, die er Grace anbietet knüpft er jedoch an kleinste Bedingungen, die er als Tribute an höhere humanistische Ideale preist.

Damit wird eine Spirale psychischer und körperlicher Gewalt in Gang gesetzt. In der Folge wird Grace Opfer von Rufmord, sexuellen Übergriffen, Ausbeutung, Erniedrigung (“Dehumanisierung”) und Vergewaltigung. Selbst Tom, der ihr seine Liebe gestanden hat vergewaltigt sie, mit der Begründung dass er doch das gleiche “Recht” wie alle anderen habe und schafft es letztendlich alle diese Grausamkeiten in sein “humanistisches” Weltbild zu integrieren, das sich damit als geistiger Elfenbeinturm offenbart, der zu einer Ideologie der Rechtfertigung von Verbrechen geworden ist.

Der Film gilt als anti-amerikanisch und wurde in den USA nur in ein paar “Feigenblattkinos” gezeigt.

(Anschauen: Videothek.)

Nein, “III” hat Claire Zachanassian nicht vergewaltigt, “Snowball” hat die Windmühle nicht sabotiert, “Grace” hat nicht die Männer von Dogville verführt, die “Juden” haben den Reichstag nicht angezündet und die “Islamisten” haben das WTC nicht gesprengt.

Was Deutsche einst mit Juden machten ist nicht besser als das, was die Amerikaner heute mit den Moslems machen.

Damals wie heute steuern grosse Geldströme die Propaganda, den Lobbyismus, die Politik (IWF-Forderungen auch in Europa) und unterstützen – wie damals – beide Seiten, bzw. schaffen erst einen Gegner (Al CIAda) wenn sonst keiner weit und breit in Sicht ist. Solange das Welt-Finanzsystem nicht basisdemokratisch kontrolliert wird, wird es keinen Frieden geben.

Eine “Neue Sekulare Ordnung”?! Von mir aus. Aber nicht so: dass ein paar Affen die beste Ausgangsposition haben und der Rest der Welt nur zugucken kann bis der Zinseszins die Vermögenswerte vollständig von unten nach oben umverteilt hat. Das ist einfach unsportlich!

-CBwn

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